Mittwoch, 25. Dezember 2013

Frohe Weihnachten!

Schon wieder Koffer packen.. Seit 2 Tagen bin ich jetzt in einem anderen Foyer, mit dem ich morgen nach Trosly fahren werde. Ich bin hin und hergerissen zwischen "ich hoffe wir kommen überhaupt heil an" und "juhuu! Eine Woche kein Responsable, das wird auch fast wie Urlaub für uns (nicht nur für die Personen). An sich sind die Leute auch sehr angenehm hier. Zwar muss man fast allen beim Duschen, Waschen und Anziehen helfen, aber das heißt dann meistens man steht daneben und gibt Anweisungen. Irgendwie ist es fast schon normal, dass man die Leute bei ihrer Pflege begleitet, wenn man rund um die Uhr auf sie aufpassen muss. Hier gibt es ganz nette Kandidaten, die locker die ganze Reserve in einer Nacht leer futtern könnten und mit Sicherheit auch würden, wenn wir nicht abschließen würden. Jacqueline ist auch witzig. Heute haben wir etwas früher gegessen als sonst (19:10) und ich habe die Leute zum Essen geholt, die alle vorm Fernsehen gesessen haben. Als ich Jacqueline, die sich beschwert hatte, dass es noch viel zu früh zum Essen ist, erklärt habe, dass wir nachher noch alles durchwischen wollen, weil hier ebenfalls eine Urlaubsgruppe einzieht, meinte sie nur mit einem kurzen Blick zur Seite "Ist doch gar nicht dreckig hier!" Als wir 2 Stunden später den Putzeimer geholt haben, war sie ganz wild darauf, durchzuwischen. Natascha (die deutsche Freiwillige hier im Foyer) hat sie dann auch machen lassen. Irgendwann hat sie mich aus dem Wohnzimmer geholt und meinte, ich soll mal gucken, wo Jacqueline gerade wischt. Da stand sie doch tatsächlich draußen vor der Haustür und hat im Dunkeln die dreckigen Steinplatten gewischt. 

Zu Weihnachten kann ich gar nicht viel sagen, außer dass wir heute mit 40 anderen Hiergebliebenen im Gemeinschaftssaal gegessen haben. Wir hatten die Tische schön gedeckt und es gab auch richtig gutes Essen. Ich als "Responsable vom deutschen Chor" habe tatsächlich die mir aufgezwungene Aufgabe übernommen und Natascha und die zwei Valeries überredet mit mir "Oh Tannenbaum" und "O du fröhliche" zu singen. Heute Nacht waren wir bis 1:30 in der Mitternachtsmesse in Boulogne. Es war im Prinzip ähnlich, wie ich es kenne, aber trotzdem hat sich alles ganz anders und fremd angefühlt. 

So ihr Lieben. Dieses Jahr werde ich nicht mehr schreiben können, weil ich in Trosly kein Internet haben werde. Also, bis nächstes Jahr und euch allen einen guten Rutsch!

Freitag, 20. Dezember 2013

Weihnachtsmarkt

Ich habe das Gefühl, die Weihnachtszeit zieht sich hier ganz schön lange. Da wir schon mit unseren Leuten gefeiert haben und unser Foyer am Montag schließt, reden alle nur noch davon, dass sie nicht mehr arbeiten wollen und endlich Urlaub haben wollen. Einige werden für 1-2 Tage bei ihren Familien sein und danach mit einer Urlaubsgruppe nach Paris fahren (3 werden in einem Feriencamp hier in der Nähe bleiben). Ich selbst komme auch nach Ambleteuse in das Foyer, mit dem ich am 26. nach Trosly (dort lebt der Gründer der Arche) fahren werde.

Heute waren Giulia, Valerie und ich im "Santier" eingeladen. Dort wo wir einmal die Woche arbeiten. Valerie macht Therapie-Reiten, ich helfe im Atelier und Giulia in der Werkstatt. Heute hatten die Leute, die dort arbeiten, ihre Weihnachtsfeier. Die Gruppe "Expression Musique" hat ein paar Stücke vorgeführt und ich habe mich geärgert, dass ich meine Kamera nicht mitgenommen habe. Ein Mitarbeiter hat Gitarre gespielt und dabei gesungen (richtig gut!) und ein anderer hat eine Art Ditscheridu gespielt. Die Bewohner wurden daneben gesetzt und auch Musikinstrumente in die Hand gedrückt bekommen (aber ohne Mikro). So wirkt es, als würden sie auch etwas dazu beitragen, aber in Wirklichkeit haben die Mitarbeiter alle Hände voll zu tun, aus dem Krach, der dabei entsteht, Musik zu machen. Einer z.B. hat verträumt an seiner Gitarre rumgezupft, bis er irgendwann angefangen hat, sie als Trommel zu benutzen. Lucile (mit ihr habe ich mal ein Bild gemalt und sie macht alles in Zeitlupe) wollte trommeln, hat aber nur den Stab dafür gefunden, also hat sie ihn in ihre Hand und später auf den Tisch gehauen. Sie hatte auch einmal eine Rassel in der Hand, die sie dann aber von einer anderen abgenommen bekommen hat. Ich konnte gar nicht aufhören alles zu beobachten und über die Leute zu schmunzeln. Wenn sie keine Lust mehr haben, hören sie einfach mitten im Lied auf oder laufen durch den Saal. Jean-Marc (den wir immer aus dem Altenheim abholen) hat sich ständig nach mir umgedreht und gefragt, wann es denn Kaffee gibt. Danach hat eine ältere Frau Weihnachtsgeschichten vorgelesen. So richtig, wie man sich eine Geschichten-Vorleserin vorstellt. Sie hat sich gar die Leute gestellt, ihr Buch hochgehalten, die Seiten langsam umgeblättert, damit alle die Bilder sehen konnten. Ich frage mich oft, wie viele Leute von außerhalb sich in der Arche engagieren und wie sie mit der Einrichtung verknüpft sind (oft sind es auch Familienangehörige von den Bewohnern). Und danach gab es dann ENDLICH Kaffee, sogar mit Plätzchen, wie wir sie kennen. 

Am Wochenende hatte ich zum ersten Mal mit Valerie aus meinem Foyer frei. Wir haben den Weihnachtsmarkt in Boulogne und den in Lille besucht, als wir dort andere Freiwillige besucht haben (und kostenlos in der Arche dort nächtigen konnten). 


daher kam also die mysteriöse Weihnachtsbahn..

gruselige Puppen

ein Stückchen Heimat

selbst-zusammen-stellbare Lichterketten, und ein freundlicher Verkäufer

seltsame Verkleidung, und die Musik hat auch nicht ganz zu Weihnachten gepasst ;)

liebe Weihnachtsgrüße nach Hause :)

Samstag, 14. Dezember 2013

Unser Weihnachtsfest

Ich bin heute Morgen mit einer Art Kater aufgewacht. Das lag allerdings nicht daran, dass wir gestern zu viel getrunken hätten (es gab alkoholfreien Sekt), sondern daran, dass ich um 1 Uhr ins Bett gefallen bin. Ich glaube, ich war noch nie so müde und erschöpft, aber gleichzeitig auch zufrieden.

... Wenn man morgens aufwacht, das Haus putzt, aus dem Fenster schaut und sich fragt, was der Tag bringen wird... 

Als Valerie mit David in Ambleteuse war, um ihren Test für das große Auto zu machen, hatte ich Zeit für mich. Nachdem ich mich angezogen hatte, saß ich im Büro und habe für Aline das Rezept für "Dresdner Stollen" übersetzt. Darüber hatten wir uns nämlich zwei Tage vorher unterhalten. Sie hat erzählt, dass sie so gerne Stollen ist und ich meinte, dass ich sogar ein Rezept dafür habe (aus dem E-mail Adventskalender von meiner Organisation aus Dresden). Es war nicht abgesprochen, dass ich ihr das Rezept gebe, aber als ich gestern so ganz alleine im Büro saß, kam mir die Idee, für sie eine Art Weihnachtskarte mit dem Rezept zu basteln. Währenddessen lief mal wieder eine Weihnachtsplaylist aus Youtube, die bei mir schon seit Tagen in Dauerschleife läuft. Nach dem Mittagessen haben Valerie und ich Guilia vom Bahnhof abgeholt. Da die Bahn die letzten Tage gestreikt hat, musste sie nach ihrem Urlaub in Italien in Beauvais übernachten. Das war aber überhaupt kein Problem. Wir haben von unserem Foyer aus die Arche in Beauvais angerufen und gefragt, ob dort eine Assistentin übernachten kann. Das ist das Tolle wenn man in diesem Arche-Netzwerk integriert ist. 

Ab 14 Uhr fingen wir dann mit den Vorbereitungen für abends an


Das hieß für uns: 3 Stunden Küchenarbeit und Tischdecken


                                                 

Das Menü:
zum Aperitif Toast mit verschiedenen Aufstrichen (gestopfte Gänseleber, Fischpastete, Lachs, Käse) überbackener Fisch in einer Riesenmuschelschale (wie die aus der Bretagne) mit Butterbrot              Braten mit Kartoffeln und Karotten-Süßkartoffel Püree                                                                Käseplatte mit Spezialitäten aus Ambleteuse und Boulogne                                                            Schoko-,Kaffee- oder exotisches Eis aber irgendwie als Kuchenform                                          Plätzchen, die wir mit zwei Freundinnen von Valerie aus Deutschland gemacht hatten

Als die Leute um 16:30 kamen, war eigentlich schon alles gemacht und es war an der Zeit sich fein rauszuputzen:

Für mich war es auch total ungewohnt, sich was hübsches anzuziehen und länger als 10 Minuten zu brauchen, um sich fertig zu machen :) Als Valerie in mein Zimmer kam und wir uns besprochen haben, was wir anziehen, stand ich zum ersten Mal vor einem echten Schuhproblem. Meine Pantoffeln durfte ich nicht anziehen, also blieben eigentlich nur farblich nicht passende Sommerschuhe, die Wanderschuhe und graue Boots übrig. Das Problem hat sich dann aber erledigt, als ich von David pinke Hausstiefel mit Leoparden-Muster geschenkt bekommen habe und sie natürlich sofort anziehen musste.

Unsere Gäste trudeln langsam ein und alles wartet auf den Weihnachtsmann...

 Ob er wohl mit der Weihnachtsbahn gefahren ist? Er ist da und die Rasselbande rastet aus
Als endlich alle anwesend waren, wurden nacheinander die Geschenke ausgeteilt und es durfte geraten werden, wer die Wichtelmama oder der Wichtelpapa ist. Gegen 21 Uhr haben wir dann angefangen mit unserem 4-Gänge Menü. 

 der etwas schief geratene Weihnachtsbaum
 für "Volerie" von Stéphane ;)
 
Nachdem um 12 Uhr die gröbsten Schäden beseitigt waren, haben wir vier den Tag mit Tee im Wohnzimmer ausklingen lassen. In so Momenten (die gar nicht mal so oft stattfinden, weil immer jemand fehlt) merken wir, wie wir in dieser kurzen Zeit zusammengewachsen sind. Wir sind Kollegen und gleichzeitig Mitbewohner. Wir sind die Jüngsten in unserer "Wohngemeinschaft", aber diejenigen, die sich um alles kümmern und die Verantwortung haben. Da tut es gut, sich nach einem anstrengenden Tag zutreffen und sich über das Arche-Konzept zu unterhalten und wie man das in der Realität schafft umzusetzen. Aber davon erzähle ich ein andermal. 





Sonntag, 8. Dezember 2013

Weihnachtsvorbereitungen

Ich glaube ich habe schonmal erwähnt, dass wir hier im Foyer Weihnachten schon am 13. feiern, heißt nächsten Freitag. Bis dahin müssen noch die letzten Geschenke besorgt und Plätzchen gebacken werden. Das Geflügel (ich weiß nicht ob Ente, Gans oder irgendwas anderes) wurde heute schon bestellt. Mit dem Adventskalender klappt es auch ganz gut. Jeden Abend nach dem Essen darf derjenige ein Pappschächtelchen von der aufgehängten Schnur abschneiden, bekommt Schokolade (die wir im Büro lagern, da sie sonst gegessen werden würde) und der Spruch in der Schachtel wird vorgelesen. Das sind Lebensweisheiten, die Valerie und ich wahllos aus dem Internet oder meinem Kalender abgeschrieben haben. Ich amüsiere mich jedes Mal, wenn David vorlesen darf, keiner was kapiert und er sich dann abquält es zu erklären. Mit Geschenken ist es so geregelt, dass wir wichteln und jeder seinem Wichtelkind ein Geschenk für ca. 15€ besorgt. Das heißt, wir müssen das mit den Personen machen. Letztens war ich mit Brigitte und Patricia im Auchan. Patricia wollte 3 Seifen und einen pinken Schal für das "Mannsweib" Stephanie kaufen. Brigitte hat sich ganz selbstverständlich alleine auf die Suche nach einem Nähset für Marie-Claire begeben. Ich musste ihr also heimlich hinterher, um sie im Auge zu behalten und immer wenn sie misstrauisch in meine Richtung geguckt hat, habe ich mich schnell dem Regal zugewendet vor dem ich stand und so getan, als würde ich mich auch umschauen. Egal ob ich vorm Fertigsushiregal stand, oder vor dem mit dem getrockneten Obst (ja, sie hat das Nähset auch in der Lebensmittelabteilung gesucht). Da hatte ich schon wieder meine Last im Auchan, der so groß ist wie 5 Fußballfelder, um zwischen Patricia und Brigitte zu pendeln. Achso, letztenendes haben wir ein rotes Pailletten-Jäckchen für Marie-Claire gekauft, da sie Glitzer und Pailletten mag. 

Gestern war ich mit Patricia im Einkaufszentrum in Calais, um für sie Klamotten zu kaufen. Natürlich Samstagnachmittag, wenn Busse voll von kaufwütigen Engländern auch dorthin wollen. Aber ich habe mich tapfer durch die Einkaufsliste gekämpft. Jede Person hat nämlich eine Liste, wo der Vormund alle Klamotten einträgt, die benötigt werden. Da steht dann Anzahl und Preis. Natürlich hatte ich die Liste erwischt, mit den meisten Besorgungen. Kauft erstmal 3 Hosen für 60€, 2 Pullis für 40€, Schuhe, Winterjacke, Nachthemd, Pyjama, Jäckchen mit Reißverschluss, Fließjacke, Blusen, etc... Vorallem weil sie nicht gerade jemand ist, der alles tragen kann und man ab Größe 46/48 nicht mehr in jedem Laden fündig wird. Aber dafür war ich umso glücklicher, als wir pünktlich zum Abendessen zuhause waren, sie allen ihre neue Sachen gezeigt hat, obwohl sie sonst kaum redet, und sogar das gesamte Haus + Weihnachtsbaum geschmückt war. Für meinen Geschmack etwas zu überladen, aber das macht das Ganze jetzt nochmal gemütlicher. Heute Morgen habe ich trotzdem erstmal die Schnur mit den kletternden Weihnachtsmännern umgehängt, die sich mit der Glitzergirlande den Platz geteilt hat. 

Ich wollte euch noch ein leckeres Rezept mit auf den Weg geben, wo ich auch zuerst misstrauisch war, ob es  schmeckt. Ziemlich einfach: Bananenhälften mit Kochschinken umwickeln, Bechamelsoße darübergießen, geriebenen Käse drauf und auf einem mit Alufolie bedecktem Backblech für 20-30min im Backofen backen. Dazu am besten Reis essen. Bon appétit! Und eine schöne Adventszeit, eure Sophia

 blinkende Weihnachtspullis mit Bommeln haben uns noch nicht ganz überzeugt... ;)

meine zwei Süßen, Valerie & Brigitte 

Samstag, 7. Dezember 2013

Wenn ich längere Zeit nicht schreibe, ist entweder unser Internet kaputt oder ich bin krank. Diesmal war es leider letzteres. Das sind hier die schwersten Momente. Wenn man im Bett liegt und sich überlegt, welche Medikamente man jetzt wie kombinieren kann, damit man schnellstmöglichst wieder arbeiten kann (wieder zum Thema "deutsche Arbeitseinstellung" und hofft, nicht zum Arzt geschleppt zu werden, der einen sowieso nicht versteht und einem 7 weitere Medikamente mit auf den Weg gibt. Dann war heute natürlich der richtige Zeitpunkt, eine Formation zum Thema "was gibt mir die Energie zu bleiben und was raubt sie mir" zu veranstalten. Es ist zwar schön, wenn die Assistenten zusammenkommen, aber wenn alle etwas geschafft sind und noch dazu krank, dann gerät man schnell in Diskussionen, was einen noch hier hält und warum man sich das antut, wenn es einem zuhause doch so viel besser gehen könnte. Die Frage ist wirklich nicht einfach zu beantworten, aber umso leichter fällt es einem darüber zu reden, wenn man mit den beiden Menschen, mit denen man vor drei Monaten zusammen hier angekommen ist, währenddessen runter zum Strand spaziert und darauf schaut, was man bis jetzt geschafft hat. Es kommt dazu, dass ich noch nie für so lange Zeit an einem anderen Ort gewohnt habe, als zuhause. Da ist es schon fast normal, dass man abends mit 10, anstatt mit 3 weiteren Personen zu Abend isst, die Medikamente verteilt und Marie-Claire die Erste ist, die vom Tisch aufspringt und ihr Platzdeckchen abwischt. Diese Frau ist sowieso unersetzlich. Heute bei der Pediküre, hat sie mich gefragt, ob ich mir auch immer einen Termin bei der Pediküre mache und als ich dann meinte "Nein, das mache ich selber", hat sie die Luft eingesogen und ganz bewundernd gemeint "wie, ganz alleine?!" Oder wenn sie ihre fünf Schwestern anrufen will. Heute war Schwester Nr. 3 an der Reihe, aber jedes Mal hat derjenige, der rangegangen ist, sofort aufgelegt. Nach dem zweiten Mal, habe ich gemeint, dass es vielleicht die falsche Nummer ist und wir es nach dem Essen nochmal probieren können, aber sie hat darauf bestanden, dass ich auch nochmal dreimal versuche anzurufen, natürlich mit dem selben Ergebnis. 

Die Organisation lässt auch immer noch zu wünschen übrig (wenn ich hier schonmal gerade am meckern bin).  Heute sollte ich mit ein paar Leuten direkt nach der Arbeit zur Pediküre. Die Leute kamen also 10 Minuten vor dem besagten Termin mit dem Bus an. Ich habe also in Kalender geguckt, wen ich denn alles mitnehmen muss. Leider konnte ich nicht entziffern, ob der eine Name jetzt Stephane oder Stephanie heißen sollte. Da es aber 5 Personen waren, das Auto aber nur Platz für 4 + Fahrer bietet, habe ich letztensendes Stephanie im Foyer gelassen, obwohl es nicht erlaubt ist. David war zu der Zeit noch bei seiner Schulung. Als ich eine Stunde später zurückkam und David erzählt habe, dass Stephanie alleine im Foyer geblieben ist, meinte er nur "das ist untersagt!". In so Momenten würde ich ihm am liebsten sagen: "Lieber David, was hätte ich denn anderes tun sollen? Einen noch aufs Dach spannen, damit die Person, die eine Woche campen geht, nicht alleine zurückgelassen wird oder wie?!" Das ist das, was mir doch am meisten fehlt. Sich einfach ausdrücken zu können und sich nicht immer denken zu müssen "ach komm, bis du das jetzt auf die Reihe gekriegt hast, sind die sowieso schon beim nächsten Thema". 

Donnerstag, 28. November 2013

Fotos


Friedhof der deutschen Kriegsgräberfürsorge



ein Dörfchen irgendwo in der Bretagne


alles startklar zur Regatta, nur das Wasser fehlt ;)


Sonnenuntergang am westlichsten Punkt Frankreichs


eine Insel mit 45 Einwohnern


schon wieder ein Wolkenbruch? 


so habe ich mir die Landschaft der Bretagne vorgestellt


Habt ihr schonmal Muscheln in dieser Größe gesammelt?

Dienstag, 26. November 2013

Ich komme gerade wieder einmal von einem After-Work-Treffen mit Valerie und Guilia in Valerie´s Zimmer mit Chips und Leitungswasser. Wir kamen nicht drum herum, über die Eigenarten unserer Bewohner zu sprechen und mussten feststellen, dass sie mit der Zeit immer verrückter werden. Angefangen mit Sonntag Abend, als ich zurückgekommen bin. Nachdem wir in Valerie´s Zimmer eine kleine Geburtstagsfeier verantstaltet haben (im Moment ein sehr beliebter Versammlungsort), sind wir nochmal in die Küche und haben dort Marie-Claire und Brigitte getroffen. Die zwei waren gerade dabei die Spülmaschine auszuräumen (um Mitternacht) und haben sich während dessen noch beschwert, dass es hier im Moment so viel Arbeit gibt. Hätte ich nicht schon Feierabend gehabt, hätte ich sie über unsere Arbeitsverteilung aufgeklärt. Es ist nämlich so, dass der letzte abends die Spülmaschine anstellt und derjenige, der am nächsten Morgen um kurz vor 7 den "Réveil" macht, räumt diese aus. Brigitte ist zur Zeit sowieso mal wieder total launisch. Da reicht es schon, wenn das mit Liebe selbstgebackene Brot nicht aussieht, wie das Brot, was wir in der Bäckerei kaufen. Aber auf der anderen Seite ist sie gerade der glücklich darüber, dass sie sage und schreibe 1kg abgenommen hat (in 6 Monaten). Und dann noch eine Sache, die mir zu Beginn gar nicht wirklich aufgefallen ist. Jeder zweite hier redet nämlich mit sich selbst. An sich ist das gar nicht so schlimm, wäre da nicht noch Patricia, die verschiedene Persönlichkeiten hat. Die unauffällige, stille Patricia, die sonst immer nur ein zerbrechliches "oui" von sich gibt, fängt ab und zu an, in einem forschen und patriotischen Ton zu reden und dabei läuft sie auch noch auf und ab. Sie hat mich letztens an einen mittelalterlichen Heerführer erinnert, der seine Soldaten dafür tadelt, dem französischen Vaterland nicht gut genug gedient zu haben. Das mag sich jetzt seltsam anhören, aber selbst Marie-Claire hat dann vor ihr Respekt. Valerie ist letztens in Patricia´s Zimmer gegangen, als diese gerade wieder ihre Selbstgespräche hatte und da hat sie ihr mit einer tieferen Stimme als sonst geantwortet. Wer sich jetzt noch daran zurückerinnert, wie Sébastien im Schlaf an die Wand gekratzt hat, denkt garantiert, wir befänden uns hier mitten in einem Horrorfilm. 

Zu den Fotos bin ich jetzt immer noch nicht gekommen, aber das werde ich die nächsten Tage nachholen. 

Montag, 25. November 2013

Seminar

So, bin heile wieder in Boulogne gelandet. Sogar das Umsteigen in Paris habe ich ohne Zwischenfälle gemeistert und habe noch dazu einen Ausbildungsplatz für nächstes Jahr bekommen. 

Ich berichte euch jetzt von unserem Seminar in der Bretagne. Der Zweck der Seminare ist es, Frankreich zu entdecken. Ich muss auch sagen, auch durch die Seminar in Dresden bin ich schon viel rumgekommen. Besonders im Bereich "Gartenpflege". Angefangen mit dem Ruderclub an der Elbe, bei dem während dem Hochwasser die Gartenarbeit vernachlässigt wurde. Dann haben wir im Elsass ein Redout mit Hilfe von Handsensen von meterhohem Gras befreit. Und letzte Woche rund um das bretonische Schloss das Laub von den Wegen geräumt. Was wir noch gemacht haben: Spaziergänge am Strand, viel gewandert (auf einer Insel, in einem Tal mit "Teufelsgrotte" und am sogenannten "Ende von Europa"), ein Algenmuseum besucht und diverse bretonische Spezialitäten kennengerlent. Dazu gehören traditionelle Tänze (schade, dass ich davon keine Videos habe) und diverse Süßspeisen, die mich aber stark an "Kalter Hund" erinnert haben. Insgesamt hat mich das Seminar stark an eine Kaffeefahrt erinnert. Wir sind mit dem Bus in verschiedene Dörfchen der Bretagne gefahren und haben dort erstmal den Souvenir-Laden gestürmt. Ich habe mir sogar Algen-Tartare gekauft, als wir während der halbstündigen Führung durch "Algoplus" erzählt bekommen haben, wie toll Algen sind. 

Ihr merkt, ich kürze das Ganze stark ab, aber das liegt daran, dass es jetzt schon wieder so spät ist und mich der Shoppingtag mit Valerie in Calais ganz schön müde gemacht hat. Die nächsten Tage werde ich noch Fotos hochladen. Im Moment schafft das unser Internet nicht. 


Donnerstag, 14. November 2013

Hallo meine Lieben,

ihr konntet euch ja sicherlich denken warum ich die letzten Tage (gefühlte Wochen) nicht geschrieben habe. Das Internet ging natürlich nicht. Also heißt, es funktioniert noch immer nicht richtig und ich hoffe jetzt einfach mal, dass ich diesen Text nicht noch einmal schreiben muss. Witzigerweise ging zur selben Zeit das Telefon auch nicht. Aber ganz so tragisch war es jetzt auch nicht. Da wir nämlich am Wochenende in Paris waren (für mich das erste Mal) und ich die letzten Tage so viel Arbeit hatte, dass ich abends sofort ins Bett gegangen bin. Also zum Wochenende. Das war ein Austausch mit einem Foyer einer anderen Arche aus der Umgebung von Paris. Heißt, alle mussten ihre Zimmer räumen und eine Tasche fürs Wochenende packen. Angefangen damit, dass unsere Abstellkammer gerammelt voll war und dann auch noch Marie-Claire ihren Sessel darin verstauen wollte. Ich habe also ständig Kisten, Taschen, Plüschtiere und alte CD-Player durch die Gegend getragen, die eh niemand geklaut hätte. Ich habe auch meine Wertsachen sicher verstaut und meine Schränke symbolisch mit Klebeband zugeklebt. In meinem Zimmer war aber leider ein Assistent, der in seinem Leben wohl noch nie Gummibärchen gesehen hat. Denn als ich zurückkam, habe ich zuerst mein Gummibärchenglas leer vorgefunden und dann auch noch festgestellt, dass der 1kg-Beutel aus dem Gummibärchenladen fehlt. Natürlich habe ich diese Frechheit sofort angesprochen, und die Leute aus Paris bekommen das noch gemeldet. 

Kurz zusammengefasst haben wir also folgendes gemacht: Wir sind einen Abend im Regen durch Paris gelaufen, haben Notre Dame gesehen, nicht aber den Eifelturm, und waren den anderen Tag komplett in Versailles. Dort war es aber echt schön. Zuerst kamen wir umsonst rein (unsere Leute und wir als Betreuer), haben uns auch 2 Stunden Anstehen erspart und sind später im Sonnenschein durch die Gärten von Versailles spaziert. Ich habe auch wieder einmal festgestellt, dass die Großstadt einfach nichts für mich ist. Die Metro fand ich furchtbar und mir graut es jetzt schon davor, in der nächsten Woche 2x über Paris zu fahren, und den Bahnhof zu wechseln. Das ist so typisch die Logik von den Franzosen. Mein läuft nicht einfach zu einem anderen Gleis, nein, man muss 20 Minuten mit der Metro zu einem anderen Bahnhof fahren. Achso, warum ich das mache? Ich komme morgen für 5 Tage nach Hause, habe ein Vorstellungsgespräch und fahre danach direkt zu einem Seminar in die Bretagne. Eigentlich könnte ich meinen Blog in "Sophia auf Reisen" umbenennen. Aber zum Glück reise ich mit dem Zug und nicht mit dem Auto. Entweder, man fährt einmal durch ganz Paris durch oder nimmt einen Tunnel unten drunter durch, der aber leider nicht höher als 2m ist. Da unser Minicar ungefähr diese Höhe hat, haben wir die Erfahrung gemacht, wie es sich anfühlt, in einem Tunnel Platzangst zu haben. Aber wir haben es alle heile überlebt, sogar unsere Antenne auf dem Autodach, die Kontakt mit den herunterhängenden Schildern gemacht hat. 

Bis übernächste Woche, eure Sophia






 Salut!




Dienstag, 5. November 2013

Sophia allein Zuhaus

Solange das Internet funktioniert, nutze ich die Chance kurz zu schreiben. Das läuft im Moment mehr schlecht als recht und natürlich funktioniert es immer dann nicht, wenn es gebraucht wird. So musste ich mich heute ohne Online-Wörterbuch durch das Rezept von "Filet d´agneau aux épinards & Carré frais" kämpfen. Ich bin der festen Überzeugung, dass unser Internet Problem an Davids Methode liegt, das wieder in Gang zu setzen. Letztens hat nämlich Guilia am Tisch gefragt, was das für ein Rums-Geräusch morgens war und David meinte nur so "ach das war mein Computer, der wollte mal wieder nicht". Achso und jetzt der Grund warum ich bis Donnerstag alleine hier bin. Valerie hat Urlaub, Guilia ab morgen ein Seminar und bei David ist vor ein paar Tagen die Oma gestorben, wo er heute auf die Beerdigung gefahren ist (er wohnt in der Bretagne). Natürlich war es für mich kein Problem zu sagen, dass ich das schon alleine schaffen werde. Immerhin bekomme ich morgen Abend Unterstützung und Gilles schaut Donnerstag morgens mal vorbei. Guilia hatte heute ihren freien Tag, war aber zuhause und hat auf mich gewartet, als ich von der Arbeit im Ateilier zurückkam (heute habe ich Obstkisten für eine Ausstellung gemalt). Sie war davor in der Stadt einkaufen und hat für uns beide Schokohörnchen mitgebracht. Total nett von ihr. Deshalb konnte ich mich auch nicht dazu aufraffen, ihr zu sagen, dass sie nicht im Parkverbot parken kann. Sie hätte wahrscheinlich eh wieder nur den Kopf geschüttelt und gemeint, dass das schon geht. Eigentlich hätte ich bis morgen früh warten sollen, bis die Schulbusse kommen (gegenüber ist nämlich eine Schule) und die Kinder dort absetzen wollen. So bin ich eben noch schnell raus und hab das Auto 20 Meter zurückgefahren. Ich glaube noch nicht mal, dass ihr das morgen früh auffallen wird. 

Sonntag, 3. November 2013

Puh. Wochenende gut überstanden und morgen hab ich endlich mal wieder frei (der letzte Urlaub ist zwar nur eine Woche her, aber mir kommt es schon wieder vor wie eine Ewigkeit). Gestern waren wir nochmal mit versammelter Mannschaft im Supermarkt einkaufen, weil David meinte, dass das Essen AUF KEINEN FALL reichen wird (was zwar nicht stimmte, aber okay) und haben unschlagbare 202€ ausgegeben (unser rekord bisher lag bei 169€). Dazu muss ich noch kurz erklären, dass wir 2x die Woche einkaufen und nicht  mehr als 150€ pro Einkauf ausgeben sollen. Meistens bleiben wir auch darunter, sodass am Ende vom Monat auch noch einiges über bleibt. Also Schulden machen wir nie. Jeder hat also eine Sache gesagt bekommen, die er suchen sollte, ich habe mit Brigitte und Jean-Denis sogar eine ganze Liste abgearbeitet, und so waren wir schon nach einer Stunde fertig. Mittags war ich dann auch richtig müde, da ich schon morgens mit 3 anderen im Auchan Geschenke kaufen war. Abends habe ich mich aber dann doch noch dazu aufgerafft mit Guilia auszugehen. Das erste Mal an einem Samstagabend und mit Guilia. Sie ist echt eine ganz Nette. Vorallem ist sie auch gar nicht so typisch "italienisch". Sie hat mir nämlich erklärt, dass Steinböcke (das sind wir beide) sehr ordentlich und strebsam sind und das wäre sie auch. Ich glaub sie ist begeistert von Astrologie und auch ein wenig abergläubisch. Auf jeden Fall ist sie nicht ausgeflippt, obwohl ich ewig durch die Innenstadt gefahren bin, weil ich ihr nicht glauben wollte, dass man nachts kostenlos parken kann. Wir haben uns einen Pub gesucht und kurz nachdem wir uns hingesetzt haben, kam schon ein Typ an und hat Guilia eine Rose geschenkt und sich mit an unseren Tisch gesetzt. Es hat sich herausgestellt, dass er Belgier ist und hier für ein Wochenende Urlaub macht. Ich musste die ganze Zeit an diese "ein Deutscher, ein Türke und ein Chinese.." - Witze denken. Ein Belgier, eine Italienerin und eine deutsche sitzen in einem Irish Pub in Frankreich und unterhalten sich über Tauchen in Ägypten. Zumindest haben wir ihm versucht das Wort "tauchen" zu erklären, aber er hat es nicht verstanden. Er tat mir ein wenig Leid, weil all seine Freunde ihn verlassen hatten und er nun mit zwei Ausländern am Tisch saß und eine Konversation aufrecht erhalten musste. Guilia und ich konnten uns aber im Nachhinein prächtig darüber amüsieren, dass er zwar Guinness Bier kannte, aber nichts mit Irland anfangen konnte. Noch dazu kamen wir mal raus, keine Parkgebühren bezahlt und ein Gratis-Getränk gehabt. 

Heute hatten wir viel Arbeit damit, Davids Geburtstag zu feiern. Das viele Essen zubereiten ist das eine Probleme, das andere, die Gäste zu unterhalten. Wie Guilia es so schön ausgedrückt hatte, hat David die "creme de la creme" aus der Arche eingeladen. Jean-Marc, der jetzt in einem Altenheim wohnt, der stumme René und noch ein paar andere, bei denen es wirklich schwer ist, gute Stimmung zu erzeugen. Aber ich fand es lieb von David, die einzuladen, die eher selten auf andere Geburtstage eingeladen werden und deshalb nur selten aus ihrem Foyer rauskommen. Deshalb habe ich ihm auch verziehen, dass er sich zum Nachtisch Schokokuchen mit Vanille-Eis und englische Creme gewünscht hat (eigentlich sogar noch mit Eisschnee), was extrem viel Aufwand war. Vorallem weil alle Personen mithelfen sollen. Die Männer haben ganz alleine den Tisch gedeckt, dafür mussten wir ständig nach den Frauen in der Küche gucken. Brigitte hat es nicht geschafft, die Cocktailtomaten in der Mitte aufzuspießen und hat sich zweimal in den Finger gestochen. Und Marie-Claire war so schnell, dass sie ständig nach neuer Arbeit gefragt hat. Als David seine Gäste nachmittags nach Ambleteuse und zurück ins Altenheim gebracht hat, haben Guilia und ich, nachdem wir alles sauber gemacht hatten, uns auf die Sofas gelegt und meine Chill-Musik gehört. 

Leider habe ich im Moment nicht viele Fotos, weil ich einfach jedes Mal vergesse welche zu machen, aber spätestens nächste Woche kommen neue Fotos (da sind wir übers Wochenende in Paris! Juhuuu!). Wenn ihr mal konkrete Fragen zu der Arche, dem Leben hier oder den Personen habt, könnt ihr mir die gerne stellen. Denn ich erzähle ungern einfach nur den Tagesablauf. 

Ich wünsche allen einen guten Start in die neue Woche!

Freitag, 1. November 2013

Allerheiligen

Heute mussten die Personen nicht arbeiten, das heißt sie haben ein verlängertes Wochenende. Normalerweise graut es mich davor, weil die Leute dauer-beschäftigt werden müssen. Besonders da jetzt Valerie für 10 Tage weg ist. Auf ihren Vorschlag hin, durfte heute auch Müsli gegessen werden und damit niemand durcheinander kommt, haben wir anschließend eine Art Collage erstellt, was und wieviel gegessen wird. Ich konnte fleißig die Sachen malen, die wir im Supermarkt Prospekt nicht gefunden haben und war natürlich sehr happy darüber. So habe ich unseren halben Hausrat gemalt (Marmelade, die kleinen, sowie die großen Tassen mit exakt ihrer Blumen-Verzierung). Brigitte hat das ganze ausgeschnitten und Guilia, nachdem sie anfangs etwas ratlos wegen der Anordnung war, hat die Sachen aufgeklebt. David hat in der Zeit das Mittagessen gemacht. Als Marie-Claire noch dazu kam, um zu helfen, den Naturjoghurt in den Prospekten zu finden, kam sie richtig in Fahrt und hat tausend Dinge ausgeschnitten, die sie an Weihnachten essen will. Also haben wir einen zweiten Karton angefangen mit den Sachen zu bekleben, die sich Marie-Claire für Weihnachten wünscht. Weihnachten feiern wir übrigens am 13. Dezember, weil kurz darauf unser Foyer für 3 Wochen geschlossen ist, in denen die Personen bei ihren Familien sind. Nur wir dürfen in Ambleteuse ohne freie Tage schuften. Als wir also die Prospekte durchgeguckt haben (und ich schon richtig in Bastellaune war), fielen mir die Bezeichnungen an den Lebensmitteln auf. "französischer Herkunft", "Original Italien" und sogar ein "deutscher Herkunft" - Philadelphia Frischkäse war zu finden. Das passt doch super habe ich mir gedacht, die ausgeschnitten und an unsere "Postbeutel" geklebt. Wir haben nämlich eine Art Vorhang mit Beuteln dran, wo jeder ein Fach mit seinem Foto und dem Geburtsdatum dran hat. Bei Aline klebt nun ein "verarbeitet in Frankreich" Schild und bei mir (ich kann mich jetzt noch drüber schlapplachen) "gefischt aus dem baltischen Meer". 

Zum Mittagessen kam ein anders Foyer zu Besuch, die aber ihr Essen selbst mitgebracht haben. Das sind sie Dinge, die ich einfach nie mitkriege und wo ich auch nie den genauen Grund dafür erfahre. Naja solange alle zu essen haben, freue ich mich immer über Besuch. Wir konnten sogar den anderen unser Dessert anbieten, weil wir das Twix-Eis zufällig in einer 18 Stück Packung gekauft hatten. 

Nachmittags sind wir mit dem Mini-Car (der Transport-Bus) in ein Tal zum wandern gefahren. (Valerie stell dir vor, Guilia ist gefahren und David hat endlich gemerkt, dass sie wie ein Anfänger fährt, aber er hat natürlich nichts gesagt). Als wir zurück waren, haben wir heiße Schokolade gemacht und pünktlich um halb 8 zu Abend gegessen. Zum Dessert gab es Creme Caramel (hier kann man jedes Dessert in Plastikschälchen kaufen) und als alle fertig gegessen hatten, hat David entdeckt, dass man die leeren Schälchen super über den Tisch schnipsen kann. Natürlich waren nach kürzester Zeit alle dabei, ihre Tischnachbarn damit abzuschießen. Außer Marie-Claire natürlich. Die ist schnell aufgestanden um in Deckung zu gehen und meinte nur "oh mon Dieu! Wie alt seid ihr?" :D Es ist einfach zu witzig mit dieser Frau!

Donnerstag, 31. Oktober 2013

die französische Küche

Um die französische Küche wird ja immer viel Tamtam gemacht. Ich bin mittlerweile soweit, dass ich sagen kann, dass hier nicht anders gegessen wird als zuhause auch. Ich denke der Hype um die französische Küche rührt nur von dem Stolz der Franzosen und daher, dass sie alles, was sie hier zu essen bekommen, für französische Küche halten. Heute z.B. sollte es "Casserole" geben. Das war im Endeffekt nichts anderes als verschiedene Sorten eklige, fettige Wurst und weiße Bohnen. Sonst nichts. In Deutschland nennt man sowas eher "Reste-Eintopf". Ich kam einfach nicht drumherum noch andere Bohnen und Karotten mit reinzupacken, was für die Personen dann zwar nicht mehr "Casserole" war, aber ihnen trotzdem gut geschmeckt hat. 

Heute waren Valerie und ich einkaufen, was normalerweise kein Problem für uns ist. Allerdings nur, wenn wir auch vorher den Essensplan geschrieben haben. So standen wir mal wieder ratlos im Supermarkt und haben versucht zu entziffern, was wir einkaufen müssen. Zum einen liegt das an diesen ganzen unverständlichen französischen Namen und zum anderen daran, dass Guilia nicht auf französisch schreiben kann und David eine Sauklaue hat. Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir laufen die ganze Fleischtheke ab, in der Hoffnung auf etwas zu stoßen, was so ähnlich geschrieben wird wie das auf unserem Zettel. Oder wir suchen uns freundlich aussehende Leute, halten denen unser Zettel unter die Nase, deuten auf ein Wort und fragen ganz blöd "Was ist das?". Die Antwort verstehe ich zwar nie wirklich, aber ich weiß dann zumindestens schonmal, ob es sich um Fleisch, Käse oder Gemüsepastete handelt. 

Als wir dann vom Einkaufen zurückkamen (genervt, weil wir im Regen die Tüten weit schleppen mussten, denn im Moment wird die komplette Straße aufgerissen und wir können nicht vor unserer Tür parken), kam Guilia sofort an, um uns aufzuklären. Die meisten Gerichte sind ihr bekannt oder sie hat sich die vorher alle von David bei Google zeigen lassen (wofür wir meistens zu faul sind). Also kann ich mich für die nächsten Tage darauf einstellen erklären zu müssen, warum es zum Aperitif keine Fleischpastete von der Metzger-Theke gibt, sondern Avocado-Pastete auf Mini-Toasts. Und warum es Sonntag Abend (obwohl mittags schon groß Davids Geburtstag gefeiert wird) keine Leberpastete, sondern ein undefinierbares Fleisch gibt. Valerie ist der festen Überzeugung, dass es Pferdefleisch ist. Jedoch wird das nicht allzu schwer, weil wir uns im Moment alle ganz gut verstehen. Gestern Abend saßen David, Valerie, Guilia und ich bis 12 Uhr nachts im Wohnzimmer, haben Süßigkeiten gefuttert und uns über das Leben in der Arche, die Bewohner und die ehemaligen Assistenten unterhalten. Eigentlich war geplant gewesen, dass andere Assistenten aus Ambleteuse zu uns kommen, aber das ist dann ausgefallen und wir waren alle etwas deprimiert deswegen. Aber so hatten wir immerhin Zeit uns zu unterhalten und nebenher haben wir erfahren, dass solche Abende das letzte Jahr eher selten waren und dass die letzten Assistenten (laut David) allesamt Säufer waren. Übrigens interessant, dass die Regel "kein Alkohol" eingeführt wurde, nicht weil die Personen das nicht vertragen würden, sondern weil Assistenten zu viel getrunken hätten. 

Dienstag, 29. Oktober 2013

Unsere Bewohner werden auch immer merkwürdiger...
Eben habe ich mich so erschreckt, und das obwohl ich mir nur noch was zu trinken holen wollte. Weil ich den Weg ja mittlerweile im Schlaf kenne, habe ich auch kein Licht angemacht. Als ich dann die eine Durchgangstür aufgemacht habe, steht aufeinmal Stephanie (die neue Bewohnerin) direkt vor mir. Natürlich ist sie auch noch dreifach so korpulent wie ich und hat immer dunkle Sachen an. Aber anstatt irgendetwas zu sagen, hat sie nur gelacht. Sehr gruselig. Dabei dachte ich immer Sebastien wäre in dieser Hinsicht nicht zu toppen. Er hat nämlich immer wenn er nachts Albträume hatte, an die Wand gekratzt. Und mein Bett steht genau auf der anderen Seite der Wand. Aber er hat zum Glück das Foyer gewechselt. 

Unser Jammerlappen Amanda hat es doch tatsächlich geschafft, 2 Wochen krank geschrieben zu werden. Angeblich hat sie eine Nierenentzündung, aber das Einzige, über das sie sich beschwert, ist ihre winzige Schnittwunde am Finger. Sie erzählt mir ständig davon und laut ihr hat sie sich an ihrem Pyjama geschnitten. Wie das schon wieder geht fragt mich bitte nicht. 

Marie-Claire war heute beim Abendessen extrem redselig. So kamen wir darauf, das Lachen von anderen Leuten aus der Arche nachzumachen. Das war schon extrem lustig. Vorallem als wir dabei waren, ein sehr hohes Lachen nachzuahmen, und Brigitte mit ihrer tiefen Kratzstimme einfach nicht höher kam. Da fing Marie-Claire an, die Ticks von einem, der auch im Garten arbeitet, nachzumachen. Schon allein die Tatsache, dass sie einen anderen Behinderten nachmacht, fand ich witzig, aber die Art wie sie das gemacht hat, war zum totlachen. 

Davids Sparmaßnahmen werden auch immer lächerlicher. Wir dürfen mittlerweile keine Kekse und keine Schokolade mehr kaufen. Außerdem muss Valerie die Taschentücher selbst bezahlen, die sie für uns alle gekauft hat, da die 1,75€ im 10€-Monatsbugdet Haushaltsartikel einfach nicht drin sind. Ich bin mal morgen auf unsere Reunion gespannt, bei der wir über neue Regeln sprechen. Am Montag haben Valerie und ich sogar unfreiwillig gespart, indem wir den Fertigteig für das Quiche vergessen hatten (dabei haben wir 20mal auf unseren Einkaufszettel geschaut und die 30 Eier dafür gekauft). So haben wir kurzerhand ein Quiche-Teig-Rezept gegooglet und es der wurde gar nicht mal so schlecht. 

Immerhin funktioniert das Licht im Handtuch-Lager wieder (so konnte ich eben eine halbe Stunde bügeln) und warmes Wasser gibt es auch wieder, nachdem Valerie das mit ihrer Wasserkoch-Reinungsaktion für einen Tag lahm gelegt hat. Aber zum Glück kam Antoine sofort und hat es wieder repariert.

Sonntag, 27. Oktober 2013

zurück aus dem Urlaub

Okay, jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen, dass so viele die letzten Tage in meinen Blog geschaut haben und sich bestimmt gefragt haben, warum ich schon so lange nichts mehr von mir hören lasse. Ich hatte nämlich meinen ersten Urlaub, bei dem es sich gelohnt hat, nach Hause zu fahren. Ich habe vorher extra nichts davon erzählt, da ich meine Freunde und eigentlich auch meine Oma überraschen wollte. Natürlich ist vorher doch ein Teil durchgesickert, aber zum Glück konnte ich es soweit retten, dass meine lieben Hasselbächer nichtsahnend die Kerb gefeiert haben und ganz schön staunten, als ich aufeinmal vor ihnen stand. Spätestens da waren die 9 Stunden Fernbus und die Zimmerräum-Aktion davor vergessen. Ich habe alle meine Sachen in den Wandschrank gepackt und ihn danach zugeklebt, damit ein Bewohner, der hier zu Besuch war, ja nichts anstellen konnte. Man stellt sich am Besten gar nicht erst vor was passiert wäre, wenn er die Bastelschere und die Aspirin-Tabletten gefunden hätte. 

Es war total schön wieder mal nach Hause zu kommen, vorallem weil ich dort zum ersten Mal in meinem Leben zu Besuch war und dort Urlaub gemacht habe. So wurde ich auch behandelt. Ich wurde bekocht, bei der Oma zum Kaffee trinken eingeladen und wurde von meinem Freund zum Essen ausgeführt. Ich hatte also genug Zeit, alles das zu machen, was es hier nicht gibt. Die erste deutsche Radiomeldung war übrigens die von unserem lieben Bischof. Auch habe ich bemerkt, dass das Wasser in der Dusche mit mehr Druck aus der Leitung kommt als hierzulande. Ich habe guten deutschen Apfelsaft getrunken, bei der Oma die Tina gelesen (normalerweise verpasse ich keine einzige Ausgabe) und konnte so lange schlafen, dass ich während dem Frühstück das typische Vormittags-Fernsehprogramm auf Vox schauen konnte. 

Die Rückfahrt war dafür leider nicht so angenehm, da ich mal wieder viel zu schweres Gepäck hatte (ich lerne aus unserer Anreise am 1. September einfach nicht) und am Bahnhof von Lille fiel mir auch prompt wieder auf, dass ich hier fremd bin und die Sprache nicht beherrsche. Als es dann Richtung Boulogne ging, wurde das allerdings besser. Ich konnte einer älteren Frau am Bahnsteig weiterhelfen, die fragte, ob der Zug Richtung Boulogne fährt und einem Mädchen, das die Strecke nicht kannte, konnte ich sagen, dass wir in ein paar Minuten da wären. Ich konnte aus dem Zug aus die Straße sehen auf der wir immer nach Ambleteuse fahren und die Stelle am Meer, wo ich mal mit Valerie stande, als es gestürmt hat und die Wellen über die Mauer spritzten. Sie hat mich auch vom Bahnhof abgeholt und erzählt, was die Tage so alles passiert ist.
Mein Zimmer war genauso leer, wie ich es verlassen hatte, nur lag ein kleiner Brief von der Valerie aus Ambleteuse auf meinem Schreibtisch, die sich dafür bedankt hat, dass sie eine Nacht in meinem Zimmer verbringen konnte. Leider war meine Schreibtischlampe und das Handtuch, das ich nicht weggesperrt hatte, verschwunden, nach diesem werde ich morgen in unserem Handtuchlager suchen (jetzt geht das nicht, weil das Licht dort seit Ewigkeiten kaputt ist). Der Übeltäter, der meine Lampe entführt hat, hat sich auch schon gemeldet. Es war Guilia, die keine hatte, jetzt aber bald eine Neue gekauft bekommt. Klar, dann brauch sie meine jetzt nicht mehr. Die Personen waren auch genauso wie immer. Brigitte hat heute morgen so laut rumgebrummelt, dass ich nicht mehr schlafen konnte und Stéphane textet mich jedes Mal zu, wenn wir uns auf dem Flur begegnen. Valerie ist genauso süß wie immer. Gestern Abend kam sie mit Gummibärchen zu mir und hat sich über die Organisation hier aufgeregt. Heute Morgen hat sie erstmal David geweckt, weil sie sich gewundert hat, warum keiner zum Früstück erscheint (sie hat die Zeitumstellung einfach nicht mitbekommen) und hat einen kleinen Stromausfall verursacht, nachdem sie den Wasserkocher mit Essig gereinigt hat. 

Freitag, 18. Oktober 2013

l'impression


"spectacle"



morgendlicher Spaziergang durch Ambleteuse





Geburtstagstafel


Grand Atelier 



ein Nachmittag im "Expression Artistique" 

            






             ...die Künstlerin und ihr Kunstwerk


   
Unsere "Müsli-Obst-Schalen"






...da es morgens kein Müsli gibt, benutzen wir diese Schalen, um daraus mittags Obst + Yoghurt + Spekulatius zu essen

Dienstag, 15. Oktober 2013

Dorfleben in Ambleteuse

Hallo meine Lieben,

heute berichte ich euch, wie es Vormittags in Ambleteuse zugeht. Ich habe immer eine ganze Liste im Kopf, was ich besorgen muss. Heute habe ich Guilia und Amanda mitgenommen. Sie ist schon seit Wochen krank und bleibt jetzt das erste Mal vom Arbeiten zuhause. Sie ist ein ziemlicher Jammerlappen, die einem abwechseln erzählt, dass sie Kopfschmerzen oder Bauschschmerzen hat oder ihr kalt ist. Eigentlich hätte ich sie zuerst bei dem Foyer, wo sie heute den Nachmittag über geblieben ist, absetzen können. Aber damit Guilia nicht zu spät zu ihrem Fahrtest kommt, habe ich sie mich runter zu den Bürogebäuden genommen ("runter" heißt in diesem Fall, etwa 1km Richtung Strand). Da der Fahrtest mit unserm Auto gemacht wurde, hat Amanda dem auch beigewohnt. Ich bin in der Zwischenzeit zum Büro und habe irgendwelche Zettel und Passfotos abgegeben. Dann bin ich den kurzen Weg zur Clairiere gelaufen und Valerie, wie immer, im Wohnzimmer angesprochen. Es ist auch total cool, dass man da einfach ins Haus reinmarschieren darf, jeder einen begrüßt und Valerie, wenn gerade eh nichts zu tun ist, mit mir rausgehen kann. In dem Moment kam auch gerade Guilia zurück, die noch etwas Zeit bis zu ihrem Treffen hatte, und zusammen mit Valerie haben wir sie bei dem Foyer abgesetzt. Dort haben wir uns auch wieder einige Minuten aufgehalten, und ich habe erfahren, dass morgen ein Geburtstag ist. Mittwochs helfe ich dort immer in der Küche, weil die Assistenten dieses Foyers zu der Zeit eine Reunion haben. Und jedesmal treffe ich nur Henrie an, der immer den Tisch deckt und Kaffeetassen auf ein Tablett stellt. Als ich ihn das erste Mal gefragt hatte, ob er mir helfen möchte und er nur "no, no, no" gesagt hat, war ich schon etwas verwirrt. Aber mittlerweile stört es mich gar nicht mehr, wenn er beschäfigt durch die Küche läuft und unverständlich vor sich hin murmelt. Auf jeden Fall ist es ein schönes Gefühl, in ein Haus zu kommen und zu wissen, welche Gesichter man gleich antreffen wird. Nachdem wir die Reinigungsprodukte "eingekauft" hatten (auch wieder sehr praktisch: es gibt eine Liste, auf die man nur seinen Namen und die Sachen, die man braucht, schreiben muss), wollten wir bei Valerie einen Kaffee trinken. Als ich aber kurz bei der Post angehalten hatte, bin ich drinnen auf Jana gestoßen, und weil gerade eh so viele Leute da waren, hatten wir auch noch Gelegenheit den neusten Dorf-tratsch auszutauschen. Ich weiß jetzt z.B. was das für ein mysteriöses Treffen mit dem Pfarrer am Donnerstag ist. In der Mail hat er nämlich nur um ein Gespräch gebeten. Jana meinte, das macht er mit allen Assistenten, um sie besser kennenzulernen. Er ist Engländer, um die Ende 60 und ziemlich schusselig und vergesslich, aber sehr nett von ihm, sich Zeit für uns zu nehmen. 
Als ich dann wieder hier war, habe ich mit Valerie zusammen gegessen (heute gab es nur das 2.schlechteste Baguette der Bäckerei), das konnten wir uns also nicht entgehen lassen. Heute Mittag in meiner Mittagspause (Valerie hatte heute frei), hatten wir genug Zeit, durch die Stadt zu bummeln. Auf dem Rückweg haben wir uns wieder in der Stadt verirrt (mit dem Auto). Auf einmal sind wir auf der anderen Seite des Hafens gelandet und kamen auf dem gleichen Weg nicht mehr zurück. Diese Verkehrsführung hier ist furchtbar. Man wird ständig durch Pfeile in Einbahnstraßen gelotst, ohne die Möglichkeit, drehen zu können, und muss darauf hoffen, dass einem der nächste Kreisverkehr wieder bekannt vorkommt. Ich merke gerade wieder, wie unpassend meine Titel gewählt sind. Ich fange mit dem Dorfleben an und höre mit dem Verkehr in der Stadt auf... 

Freitag, 11. Oktober 2013

Endlich Feierabend. Gleich habe ich mich mit Valerie zum DVD schauen verabredet. Wenn nicht wieder Brigitte Halsschmerzen bekommt und nach sofortiger Hilfe verlangt. Letztes Mal haben wir sie sogar auf ihr Zimmer begleitet und "Guten Abend, gut Nacht" gesungen. Also nur die erste Zeile, den Rest wussten wir nicht mehr. Wenn man die Personen nachmittags beobachtet, nachdem sie von der Arbeit nach Hause gekommen sind, ist es erstaunlich, wie berechenbar sie handeln. Ich saß noch mit meiner Tasse Tee am Tisch und fand es total bemerkenswert, wie schnell man die Personen doch kennenlernt. Wenn man ihre Art kennt, dann erscheint es schon fast liebenswert, wenn sie genauso auch wieder handeln. Marie-Claire (die berüchtigte Nummer 5) z.B. war zu dieser Zeit schon längst auf ihrem Zimmer um es, wie jeden Donnerstag, aufzuräumen. Brigitte saß schlecht gelaunt und mit aufgestütztem Kopf am Tisch und Valerie hat versucht, ihr ihre Packliste fürs Wochenende aus der Nase zu ziehen. Stéphane lief umher, nahm seine Brille ab, setzte sie wieder auf, klappte die Bügel ein, nahm einen davon in den Mund usw.. Eben die Spielereien mit seiner Brille, wenn er gerade nicht wie ein Wasserfall redet. Dann unsere stille Patricia. Sie stand im Flur, ich wusste aber nicht, dass sie noch dort war. Aufeinmal hat jemand laut gerülpst und ich meinte dann im erzieherischen Tonfall zu Stéphane "Was sagt man denn jetzt?" und er daraug "Das war ich nicht, das war Patricia!" Valerie und ich haben uns angeschaut und konnten uns das Lachen einfach nicht verkneifen. Oder der orientierungslose Sébastien, den man nicht allein in den Waschraum schicken kann, weil er sonst in der Garage landet. Wir haben ihm letztens gesagt, dass er seine Wäsche machen soll, die nass in der Waschmaschine lag. Damit meinten wir natürlich, sie aufzuhängen. Nein, was macht er? Er bringt sie hoch in sein Zimmer und legt sie nass in seinen Schrank. Valerie konnte ihn gerade noch daran hindern.
Meine Herausforderung für heute war es zu tanken. Da wir nicht wussten ob Diesel oder Super, musste ich zuerst die Angestellten danach fragen. Aber bei unserer "Tankstelle des Vertrauens" ist das locker möglich. Selbst, als ich den Tankdeckel nicht aufbekommen habe (den muss man nämlich mit dem Autoschlüssel nochmal aufschließen) und ihn nach dem Tanken auch nicht zubekommen habe, kam mir der nette garcon zur Hilfe. Auch ist es äußerst praktisch, dass wir weder mit Scheck, noch in bar bezahlen müssen, sondern einfach auf einer Liste unterschreiben. 

Hier noch ein paar Fotos, die zwar gar nicht passen, aber gut fürs Layout sind ;-)

die Riesen-Gurken aus dem Garten

der Garten

 

die Flohmärkte an den Wochenenden



fleißig am "Arbeiten" :-)

Bonne soirée!